Er war eine richtige „Beauty“, der allererste Chronofighter von Graham, vor mehr als zehn Jahren vorgestellt. Und er machte die Firma bekannt, lancierte eine Art „britischen Humor“ für Uhren. Jetzt kommt die Hommage.

Es gibt Uhren, die eine Marke auf einen Schlag bekannt machen. Der im Jahr 2000 vorgestellte „Chronofighter“ hatte diesen Effekt für Graham. Die britischen, aber in La Chaux-de-Fonds ausgedachten und hergestellten Uhren, erfreuen sich weltweit einer treuen Fangemeinde. Herausragendes Designelement war der  überdimensionierte Hebel für das Auslösen der Stoppuhr. Die britischen Weltkriegsflieger hätten – so die Legende – dank dieses Hebels den Chronographen auch mit den Handschuhen bedienen können, die sie tragen mussten, weil es in den Cockpits saukalt war.

Der Chronofighter wurde in den Folgejahren in einer Unzahl von Varianten dekliniert, und noch heute macht er einen grossen Anteil der Graham-Kollektion aus. Allerdings wurden die Modelle immer ein wenig heftiger und exzessiver. Mit dem „Oversize“ prägte man den Trend der übergrossen Uhren an vorderster Front mit. Der dazu fast schon filigrane Ur-Chronofighter wurde vor einigen Jahren ganz aus dem Programm genommen, zum Bedauern vieler Puristen (und des Autors).

Graham Chronofighter Fortress

Graham Chronofighter Fortress

Chronofighter Fortress heisst das Modell, das Graham nun präsentiert. Der Name bezieht sich auf die „Flying Fortress“, die fliegenden Festungen der Royal Air Force. Diese Flugzeuge (nicht britisch allerdings, sondern geliefert vom amerikanischen Hersteller Boeing) machten gegen Ende des Zweiten Weltkriegs den Deutschen das Leben schwer. Die Uhr ist nahe am Original, verfügt aber über das überarbeitete Automatikwerk mit Säulenradschaltung („Roue à colonnes“, wie das auf gut uhrmacherisch heisst) und Datumsanzeige. Auf der Rückseite hat sie einen Glasboden, durch den das dekorierte Werk mit dem schwarzen Aufzugsrotor bewundert werden kann.

Echt cool ist das braune Band aus aufgerauhtem Antikleder – wenn man nicht schon eine hat, muss man sich fast zwingend dazu noch eine alte Fliegerjacke beschaffen.

Sehr „Vintage“ ist auch das Zifferblatt, ganz in schwarz, mit Indexen und Zahlen aus beigem Superluminova, das fast wie gealtertes Tritium aussieht, das damals noch verwendet werden durfte. Auch die Zeiger für Stunde, Minute und Stoppsekunde übernehmen diese Farben. Schon beim Ur-Chronofighter (siehe Bild unten) war das Gehäuse mit viel Liebe zum Detail gemacht. Polierte und mattierte Flächen harmonierten exzellent. Beim jetzt präsentierten Modell ist das genau so. Alles in allem ist die „Fortress“ also ein wirklich würdiger Nachfolger des Chronofighter der ersten Generation.

Graham Chronofighter Urmodell

Der Ur-Chronfighter aus dem Jahr 2000