Das Vogard-System, mit dem man die Zeitzone über einen einfachen Dreh der Lunette einstellen kann, ist an sich schon sehr schlau. Jetzt setzt Vogard-Chef Mike Vogt noch einen drauf: Der Datezoner bezieht auch noch das aktuelle Datum in die Anzeige mit ein, dank eines technischen Kniffs erster Güte.

Nicht weniger als „die Referenz von mechanischen Weltzeituhren zu werden“ hat sich der Gründer, Inhaber und „Créateur“ von Vogard als Ziel gesetzt. Mike Vogt verfolgt dieses Ziel unermüdlich, sowohl im Atelier als auch bei seinen ausgedehnten Touren rund um die Welt. Sein Ansatz, dass man nicht zwei Zeitzonen aufs Mal auf einer Reiseuhr ablesen können muss, sondern dass eine reicht, wenn man sie sehr einfach verstellen kann, prägt bereits die bestehende Kollektion. Typisch ist der markante Hebel, den man öffnet und auf diese Weise die Drehlunette freigibt. Mit ihr stellt man die Zeit der auf der Lunette angegebenen Städte und Destinationen ein.
Was Vogt allerdings daran noch nicht befriedigte, war der Umstand, dass das Datum nicht berücksichtigt wurde. Dieses Problem löst jetzt der Datezoner. Die Datumseinstellung erfolgt bei dieser Uhr über den Drehring und ist gleichzeitig gekoppelt mit der jeweiligen Zeitzone und der Stadt auf dem Drehring. Der neue und einzigartige Mechanismus ist patentiert und ermöglicht, dass beim Drehen des Stundenzeigers über die Mitternachtslinie das Datum automatisch vorwärts oder rückwärts springt und somit in jeder Zeitzone exakt das richtige Datum anzeigt. Wichtig ist dabei, dass man in die richtige Richtung dreht, aber dafür sind die Indikationen West/Ost da.  Respekt.

Vogard Datezoner: Die Zeitzonen im Griff, inklusive Datum

Der Vogard Datezoner in schwarz mit Rotgoldlunette.

Das grosse Datumsfenster ist bei der 6-Uhr-Position angebracht. Durch seine Grösse erlaubt es eine zweizeilige Anzeige und damit eine sehr gute Ablesbarkeit des Datums. Oberhalb des Datumsfensters ist zusätzlich eine Tag-/Nachtanzeige eingebaut, im Gegensatz zum 24-Stunden-Zeiger bei den bisherigen Vogard-Uhren. Dadurch wird die Uhr eindeutig übersichtlicher.

Das Synchronisationsrad
Die Verbindung der Zeitzone mit einer Datumsschaltung ist ein echtes Novum. Basis der genialen Lösung bildete die Entwicklung eines in einer schiefen Ebene liegenden Synchronisationsrades, welches vom Zeitzonenwerk angetrieben wird und jeweils eine der 31 winzigen Noppen unter der Datumsscheibe ansteuert. Knifflig war dabei die Berechnung des exakten Winkels für die Positionierung des Synchronisationsrades in der schiefen Ebene. Tatkräftige Unterstützung erhielt die findige Vogard-Crew von niemand geringerem als AHCI-Mitglied Andreas Strehler, der als einer  der begnadetsten Uhrmacher und Entwickler unserer Zeit gilt und auch für ganz Grosse in der Branche arbeitet. Der revolutionäre Mechanismus setzt fürs Funktionieren sehr enge Toleranzen in der Fertigung voraus, die im Hunderststel-Millimeter-Bereich liegen. Nur wenn alle Teile diese Präzision aufweisen, schaltet das Datum exakt um einen Tag vor- und vor allem auch wieder rückwärts.

Vogard Datezoner Datumsscheibe

Für die Fertigung der Komponenten arbeitet Vogard unter anderem mit einem Hersteller von Aviatikinstrumenten zusammen, denn auch in der Luftfahrt gelten höchste Anforderungen an die Toleranzen. Die Uhren werden in verhältnismässig kleinen Stückzahlen produziert, die Montage erfolgt ausnahmslos in den eigenen Ateliers in Nidau bei Biel.

Selbstverständlich integriert der Datezoner auch die anderen, bewährten  Merkmale der Vogard-Kollektion, also die – ebenfalls patentierte – Anzeige der Sommerzeit als auch die Möglichkeit, einen personalisierten Drehring mit den Städten seiner Wahl gravieren zu lassen.

Vogard Datezoner Werk

Das Werk des Datezoners von Vogard

Design-Inspiration vom Armaturenbrett
Die typische Anordnung von Tourenzähler und Tacho bei Sportwagen stand Pate beim Design und bei der Materialisierung des Karbon-Zifferblatts. Der Minuten- und der Stundenzähler sind auf einer separaten Platte angeordnet, die markant  mit Schrauben fixiert sind. Sie ermöglichen ein intuitives und logisches Ablesen der gestoppten Zeit, von links nach rechts zuerst die Stunden, dann die Minuten und mit dem zentralen grossen Zeiger die Sekunden. Die Scheibe für die  laufende Sekunde der Uhr ist bei 12 Uhr angeordnet und rückt auf diese Weise etwas in den Hintergrund.

Speziell ist auch die Anordnung der Bedienungselemente. Diese wird notwendig wegen des Hebels, der die Drehlunette freigibt. Die Drücker für Start und Stopp befinden sich darum ungewohnterweise bei 4 beziehungsweise 8 Uhr. Sie sind sehr griffig und damit gut zu bedienen, selbst mit Handschuhen, da man zum Starten des Chronographen sehr gut den Daumen benutzen kann. Also auch beim Fahren oder Fliegen. Die Krone, die man  bei einer automatischen Uhr im Alltag eher selten benötigt, ist bei 6 Uhr angebracht und ins Band integriert.

Der Datezoner ist mit 48 mm Durchmesser eine grosse und hoch gebaute Uhr, was mit den verwendeten Komplikationen zusammenhängt. Dennoch liegt er gut am Arm. Die Proportionen stimmen und durch die Verwendung von Titaniumcarbid (TiC) als Gehäusematerial hält sich auch das Gewicht in einem vernünftigen Rahmen. Das Material sorgt für eine schwarze Oberfläche und unterstreicht den sportlichen Gesamteindruck. Mit einem Härtegrad von 900 Vickers hat es zudem eine rund dreimal höhere Abriebfestigkeit als herkömmliches Titanium.