12 Jahre ist es her, seit Glycine die erste Incursore vorstellte. Mit einem für damalige Zeiten gigantischen Durchmesser von 44 mm war sie die eigentliche Vorreiterin für grosse Uhren. Basis des Erfolges bildete – wen erstaunt’s – das Trendsetterland Italien, wo die Uhr auf Anhieb sehr beliebt war. Bald folgten weitere Märkte, die Gefallen an dem klaren, schnörkellosen Design im Stil der alten Militäruhren aus den dreissiger Jahren fanden.

Die Incursore-Linie wurde ein tragender Pfeiler in der Kollektion der sympathischen Bieler Firma, die immer noch völlig unabhängig arbeitet. Mit den Jahren entstanden auch Incursore-Modelle mit Gangreserve oder Chronographenfunktion, doch Herzstück waren immer die schlichten Dreizeigeruhren mit Handaufzug oder Automatikwerken, erstere als „die wahre Incursore“.

Nun kommt die neueste Generation in die Schaufenster und an die Handgelenke. Sie orientiert sich stark an der ersten Ausgabe, doch die Erfahrungen von 11 Jahren Bau von grossen Uhren sind besonders bei der Ergonomie der Gehäuse eingeflossen. Herzstück ist der Incursore Manual, die eigentliche Hommage an die erste Ausgabe.

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Die Variante mit dem „California Dial“ (im Bild oben – so wird die Kombination aus den römischen und den arabischen Zahlen im Jargon genannt) hat uns besonders überzeugt.

Die grosse Aufziehkrone ist, wie es sich gehört, richtig schön griffig. Sie zieht das Unitas-Werk auf, das hier in der Ausführung mit kleiner Sekunde bei 6 Uhr zum Einsatz kommt. Das Gehäuse ist aus satiniertem Edelstahl (aber auch in einer  polierten Version erhältlich), es gibt daran ein Lederband mit Kontrastnaht oder ein Metallband. Das gewölbte, entspiegelte und gehärtete Mineralglas gibt dieser neuen Incursore noch eine besonders elegante Note. Die Uhr wird für 890 Franken mit Lederband und 990 Franken mit Metallband angeboten. Mehr Uhr fürs Geld wird schwierig zu finden sein.

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Auch eine automatische Version des neuen Incursore gibt’s, zum gleichen Preis und mit den selben Dimensionen. Hier ist allerdings die Krone verschraubt (beim oben vorgestellten Handaufzugsmodell macht eine Schraubkrone herzlich wenig Sinn). Das Werk ist das bewährte  ETA 2824-2, auf das Glycine bei einem grossen Teil ihrer Uhren zurückgreift. Die Zifferblätter sind aufgeräumt, haben aber eine feine, raffinierte Struktur. Es gibt sie in schwarz, metallicblau und aubergine. Auch bei der Automatic ist ein schwarzes California-Dial im Programm. Die Preise der automatischen Incursore sind identisch mit denjenigen der Handaufzugsmodelle.