Für Louis Erard ist ein neues Zeitalter angebrochen. Die Marke, dessen Gründung auf das Jahr 1929 zurückgeht, wurde 2003 durch den gewieften Unternehmer Alain Spinedi zu neuem Leben erweckt. Die Neuartigkeit und der damit verbundene Erfolg beruhte auf der für die damalige Zeit neuen Einstiegspreislage für mechanische Uhren (deutlich unter CHF 1‘000.-). Schon bald folgten auch die Grossen, wie Tissot oder Certina, diesem neuen Trend. Diese konnten dank ihren Volumen noch tiefer kalkulieren. Somit wurde es in den letzten Jahren sehr eng für Louis Erard. Und just zu jenem Zeitpunkt kam die Rettung in der Person von Manuel Emch. Jenem charismatischen Uhrenkenner, der bereits Jaquet Droz sein heutiges Erscheinungsbild gegeben und bei RJ-Romain Jerome den Turnaround geschafft hatte. Und nun ist Louis Erard an der Reihe. Geblieben ist die Positionierung in der Einstiegspreislage, jedoch neu in jener der «collectable Haute-Horlogerie». So sind zum Beispiel zwei limitierte Regulatoren entstanden, für deren Design niemand geringerer als Eric Giroud (MB&F, Vacheron Constantin, etc.) und Alain Silberstein verantwortlich zeichneten.

Text: Dominik Maegli