Der grosse Designer Hannes Wettstein ist in der Nacht auf den 5. Juli 2008 50-jährig einem Krebsleiden erlegen. Die Designwelt verliert einen genialen Gestalter, der auch einzigartie Uhrenkreationen entworfen hat.

Hannes Wettstein

Nach seiner Ausbildung zum Hochbauzeichner arbeitete Hannes Wettstein vorerst als Ausstellungsbauer. Er bildete sich autodidaktisch weiter und machte sich Anfang der Achtzigerjahre als Designer selbständig. 1991 gründete er „zed.“

Wettsteins erste Arbeit, die grosse Beachtung fand, war das Beleuchtungssystem „Metro“, das erste Niedervoltsystem auf Kontaktseilen. Wettstein ist vor allem durch seine Möbelkreationen bekannt. Er entwarf eine Vielzahl an Möbeln, wie den Stapelstuhl Juliette für Baleri oder die Stuhlkollektion Vela für den italienischen Möbelhersteller Accademia. Auch für Cassina und Molteni entwickelte er Möbel. Er war Raumgestalter, entwickelte Corporate Designs (z.B. für Zeiss) und designte verschiedene industrielle Produkte wie Fahrräder und Uhren.

Insbesondere mit ventura verband Wettstein eine langjährige Zusammenarbeit. Seine v-matic und v-tronic-Linien waren der Zeit weit voraus und inspirierten andere Marken oft zu Designs. Herausragend ist sein Modell „sparc“, bis heute die einzige automatische Digitaluhr. Auch mit den Modellen der v-tec-Linie sorgte Wettstein für viel Aufsehen – wegen des Konkurses von ventura 2007 wurden sie leider nur noch in kleinen Stückzahlen produziert.

Letzter Streich bei den Uhren war ein Modell für die deutsche Firma Nomos, das an der Baselworld 2008 unter dem Namen „Erlkönig“ vorpräsentiert wurde.

Wir ziehen den Hut vor Wettsteins grossen Verdiensten ums Uhrendesign und sprechen den Angehörigen unser Beileid aus.