
Aktuelles und Vergangenes aus unserem Alltag. Ein wahres Sammelsurium spannender Neuigkeiten, Leckerbissen und Meilensteinen, welche Uhrsachen prägten und uns auf dem Weg in die Zukunft begleiten.
Der Blog wird so kuratiert, dass nur die wirklich relevanten Beiträge länger als 12 Monate erscheinen. Somit lohnt sich auch ein Klick in die Vergangenheit.

Jaquet Droz
27.12.2017Auch dieses Jahr dreht sich wieder fast alles um die ikonenhafte Grande Second, welche ihren Ursprung in einer Taschenuhr von Pierre Jaquet-Droz aus dem 18. Jahrhundert hat. Neu wird dieses zeitlos schlichte Modell von einer Mondphase geadelt. Und zugleich ist es auch das erste Mal, dass Jaquet Droz eine klassisch dargestellte Mondphasenanzeige präsentiert. Dass es sich hierbei nicht einfach um einen «normal» gebauten Mechanismus handelt, steht ausser Frage. Diese, für Jaquet Droz neue Komplikation, braucht lediglich alle 122 Jahr eine Korrektur und verdeutlicht damit die Sorgfalt und die Liebe zum Detail.
Dass es dieses neue Traum-Modell nicht nur in Gold und mit einem traditionellen Grand-Feu-Email-Zifferblatt, sondern auch in Edelstahl gibt, zeigt, dass man es verstanden hat, auch weiterhin die unteren Preislagen von Jaquet Droz mit spannenden und komplizierten Modellen zu beglücken. Weiter wird die Familie der Edelstahl-Uhren um eine Grande Seconde mit einem satinierten Zifferblatt mit Sonnenschliff ergänzt, dessen Schimmern geradezu magisch wirkt. Und damit wird auch sie dem Marken-Slogan vollauf gerecht: «some watches tell time, some tell a story».

Neuheiten 2017 – Grand Seiko
21.11.2017Die Grösste Neuheit bei Seiko ist für einmal keine Uhr. Sondern der Entscheid, Grand Seiko als eigenständige Marke zu positionieren. Bis anhin war Grand Seiko im Grunde eine Modell-Familie, also nichts anderes als eine Untergruppe, von Seiko. Shinji Hattori, CEO von Seiko, hat entschieden, dass damit nun Schluss sein soll. Grand Seiko ist somit erwachsen geworden – oder aber auch einfach nur zu seinen Wurzeln zurückgekehrt. Denn auf der allerersten Grand Seiko aus dem Jahr 1960, steht einzig das stolze Logo von Grand Seiko. Und genau dieser Uhr widmet die Marke dieses Jahr eine limitierte Re-Edition aus den Materialien Edelstahl, Gold und Platin. Angetrieben werden diese stark limitierten Uhren, wie schon damals, von einem mechanischen Handaufzugskaliber.

Neuheiten 2017 – Ressence
13.10.2017Nach dem Typ 1, Typ 3 und letztes Jahr dem Typ 5, hätte man dieses Jahr den Typ 7 oder zumindest etwas zwischendrin erwarten können. Doch selbst bei der Namensgebung seiner Modelle und der Abfolge derer Lancierungen, lässt sich Benoît Mintiens nicht von gängigen Konventionen und Erwartungen lenken. Er macht einen Schritt zurück, wenn auch nur bei der Namensgebung, und kreiert ein komplett neues Gehäuse für den Typ 1 und nennt ihn sinnigerweise Typ 12. Dieses neue Gehäuse ist weniger dematerialisiert als seine Vorgänger. Es ist zum ersten Mal aus Edelstahl, hat eine Kissen-Form und nimmt einige Codes klassischer «Dress Watches» auf. Wie alle anderen Uhren von Ressence, hat auch diese keine Krone. Erleichtert wird das Aufziehen und Richten der Uhr aber durch das Ausklappen eines praktischen Hebels auf der Rückseite der Uhr. Dieser erinnert an das Aufziehen alter Wanduhren. Dabei lässt der Industriedesigner Mintiens sein zur Marke gewordenes Mantra «renaissance de l’essentiel – Ressence» nicht aus den Augen und erschafft erneut einen höchst aufwendigen Zeitmesser der die «Wiedergeburt des Wesentlichen» perfekt verkörpert.

Neuheiten 2017 – Armin Strom
18.07.2017Vermochten die kreativen Macher von Armin Strom in der Vergangenheit mit konstanter Regelmässigkeit mit einem neuen Uhrwerk zu überraschen, so wurde dieses Jahr gleich ein komplett neues Konzept vorgestellt. Dieses neue Konzept heisst: Watch Configurator. Es verbindet die ungewohnt grosse Fertigungstiefe im eigenen Haus mit dem immer grösser werdenden Wunsch der Uhrenliebhaber nach Individualität und nutzt die neusten technologischen Möglichkeiten gekonnt. Dabei sucht sich der Kunde zunächst das gewünschte Uhrwerk aus. Anschliessend kann er Farben, Gravuren und wenn gewünscht sogar eine Skelettierung wählen. Das eigens entwickelte Online-System bietet dem Nutzer darüber hinaus die Möglichkeit, Gehäusematerial, Art und Farbe von Zifferblatt und Zeigern, die Schliesse sowie kleinste Details, wie etwa die Farbe der Naht am gewünschten Armband, selbst zu bestimmen. Damit man bei all diesen Möglichkeiten nicht den Überblick verliert, die Dimensionen der Uhr auf seinem Handgelenk betrachten, die Materialien erfühlen und die Faszination erleben kann; dafür aber sind und bleiben wir bei Uhrsachen zuständig.

Haartrockner kann man online kaufen
07.06.2017Online ist aktuell das grosse Schlagwort im Detailhandel. Und da macht auch die Uhren- und Schmuckbranche keine Ausnahme. Lange Zeit glaubte man der Verkauf von Uhren sei von dieser Entwicklung ausgenommen. Dass dies ein Trugschluss war, beweisen spezialisierte Portale wie Hodinkee und Fratellowatches, als auch die in den letzten Monaten lancierten Online-Verkaufsaktivitäten der Uhrenmarken. Trotzdem bleibt es für mich erstaunlich, dass nicht nur der Haartrockner, sondern neuerdings eben auch die Uhr online gekauft wird. Zum einen kostet diese doch deutlich mehr (zumindest jene, an die ich denke) und zum andern besteht beim Online-Kauf die latente Gefahr, dass Formgebung und Haptik doch nicht so umwerfend sind. Das mag beim Haartrockner verzeihbar sein, nicht aber bei der Uhr.
Der Trend jedoch ist da. Ändern können wir bestimmt nichts daran, und jammern ist grundsätzlich das falsche Mittel. Was wir jedoch können, ist selbst entscheiden, wie weit wir dabei mitgehen wollen und an welchen Punkten wir uns ganz bewusst in die entgegengesetzte Richtung bewegen. So hat Uhrsachen dieses Jahr eine komplett neue Hompage erhalten. Da können Sie übrigens auch unsere Qlocktwo online bestellen (zum Beispiel während des Haare-Trocknens). Für alle nicht «Multitasker» aber, sind wir weiterhin mit der weltweit grössten stationären Auswahl an Qlocktwo-Produkten und unserer fachkundigen Beratung für Sie da. Und unser Neuheitenmagazin als Beispiel, wird es weiter in gedruckter Form geben. Und dass dieses auch gelesen wird, dafür sind Sie der beste Beweis. Doch dies ist bei Weitem nicht der einzige Punkt, bei dem wir gegen den Strom schwimmen, oder eben anders ticken. Das beginnt bei der Auswahl unserer Produkte, geht über die persönliche Beratung und auch nach dem Kauf betreiben wir mit unserem eigenen Atelier einen ungewohnt grossen Aufwand, damit die Freude an Ihren Kostbarkeiten lange anhält.

Bewegung an der Baselworld 2017
29.03.2017Erst vier Jahre ist es her, als man hätte meinen können, Herzog & DeMeuron hätten die Vormachtstellung der Baselworld als weltweit führende Uhren-Messe, mit ihrem 400 Millionen Franken teuren Messebau, geradezu in Beton gegossen. Die Messeleitung um Sylvie Ritter, konnte mit den Ausstellern, wenn diese nicht gerade Rolex oder Patek Philippe hiessen, umgehen, so wie es sich Louis XIV zu seinen besten Zeiten gewohnt war: L’état c’est moi. Oder anders ausgedrückt: wir bestimmen die Regeln und ihr bezahlt. Nun, dies konnte man sich vor vier Jahren eben noch erlauben. Denn damals kauften die Chinesen die helvetischen Zeitmesser noch als wären diese der einzige Weg zum ewigen Leben. Doch dies hat sich, und das nur gerade vier Jahre später, kräftig geändert. Der gigantische Boom in China hat sich abgekühlt, die Erdölpreise sind gesunken und politische Unsicherheiten sind weltweit zur Tagesordnung geworden. Das weltpolitische Gefüge ist in Bewegung. Und daher ist es nur logisch, dass auch die Uhren-Branche sich bewegt. Daran ändert auch der wirklich schöne Bau der Basler Architekten Herzog & DeMeuron nichts. Ich möchte aber auf gar keinen Fall in den oft gehörten Trübsal-Chor der allgemeinen Berichterstattungen zur Baselworld einstimmen. Ausser dem Jubiläum der hundertsten Austragung der Uhren- und Schmuckmesse in Basel, gibt es für die diesjährige Ausgabe zwar keinen Grund in die Annalen einzugehen; doch schlecht war die Messe bestimmt nicht. Sie ist nach wie vor der weltweit wichtigste Branchen-Treffpunkt und der Hot-Spot wenn es um die jährlichen Lancierungen neuer Modelle geht.
Und überhaupt, Bewegung und Veränderung ist ja grundsätzlich begrüssenswert. So dürfen auch wir einige neue Marken bei uns begrüssen (einige davon finden Sie bereits auf den folgenden Seiten). Ebenfalls neue Marken durfte auch der SIHH (Salon International de l’Haute Horlogerie) im Januar dieses Jahres in Genf begrüssen. Unter den Neuzugängen dieser kleineren, jedoch sehr exklusiven Uhrenmesse befanden sich dieses Jahr Marken wie Ulysse Nardin, Romain Jerome, Ressence und Grönefeld. Dabei erstaunt vor allem die Zahl der neu ausstellenden Nischen- oder Tick different-Marken, wie wir sie nennen. Denn auch der SIHH mit seinen nur gerade 36 Ausstellern (in Basel waren es dieses Jahr immerhin noch 1’200) hat gemerkt, dass es neben den jährlich gleichen Marken wie IWC, Jaeger LeCoultre, Cartier, Audemars Piguet, etc. etwas Bewegung braucht. Eine Schweizer Uhrenindustrie ohne die grossen Marken ist undenkbar. Doch dass selbst an dem so noblen Uhren-Salon SIHH für jedermann offensichtlich wird, dass die Suppe auch das Salz, oder eben die grossen auch die kleinen brauchen, freut uns natürlich ganz besonders. Denn sind wir es doch bei Uhrsachen, die schon seit Jahren nicht überdrüssig werden, diese Botschaft zu proklamieren. Und dass gerade drei dieser Nischen-Marken (Romain Jerome, Ressence und Grönefeld) bei Uhrsachen ein Zuhause haben, ist wirklich «Tick different».
Bewegung gab es auch in den Kollektionsgestaltungen der Marken. Und auch das, finden wir gar nicht so schlecht. Denn die letztes Jahr neu eingeleitete Richtung bezüglich Design, welches sich nicht einzig am asiatischen Geschmack orientiert, und Neuheiten, die preislich nicht alle nur am obersten Ende der jeweiligen Marken angesiedelt sind, wird fortgesetzt. Aber auch die Distributionskanäle sind in Bewegung. Waren diesbezüglich in den letzten zehn Jahren, die wie Pilze aus dem Boden spriessenden Mono-Marken-Boutiquen prägend, so sind es heute die Online-Kanäle (besonders die Uhren-Marken eigenen), welche den Vertrieb in Bewegung halten. Auch wir nehmen diesen Trend ernst (siehe Editorial). Doch was dabei oft vergessen geht ist, was wir überhaupt verkaufen: Faszination, Emotionen, Vertrauen und Persönlichkeit. Hinzu kommt, dass unsere Produkte in der Regel beratungsintensiv sind, es Käufer gibt, die es bevorzugen zwischen mehreren Marken auszuwählen und es zu schätzen wissen, diese nebeneinander vor sich liegen zu haben. Darum werden wir unsere online Attraktivität zwar weiter steigern, aber ganz bestimmt unser Augenmerk auch in Zukunft auf einem spannenden und einzigartigen Mix von Produkten und Herstellern richten und die Freude daran auch offline mit Ihnen teilen.